Charakter der Woche: Lena Büchele

Lena Büchele
Liebe Lena Büchele, Du bist Diplom-Pädagogin und hast eine Ausbildung in Rapid Transformational Therapy (RTT). Darüber hinaus bist Du systemische Beraterin und bietest Hypno-Coaching an. Welche Bedeutung hat für Dich ein Notizbuch?

Lena: Ich benutze verschiedene Arten von Notizbüchern (hält sie in die Kamera). Im Rahmen meiner RTT-Ausbildung habe ich in einem eigenen Notizbuch mitgeschrieben und auch für einen anderen Kurs habe ich mir ein eigenes Notizbuch angelegt, damit ich immer wieder darauf zurückgreifen kann.

Im Moment führe ich zum einen ein Notizbuch namens The-Five-Minute-Journal, in welchem man jeden Morgen jeweils drei Dinge aufschreibt, für die man dankbar ist, sich überlegt, was den kommenden Tag schön machen würde sowie eine positive Affirmation. Abends kann man dann notieren, was den Tag tatsächlich schön gemacht hat und was den Tag noch besser hätte machen können. 

Ich habe das Journal geschenkt bekommen und finde es total schön, denn es heißt ja, „Where attention goes, energy flows.“ Es hilft, den Fokus immer wieder auf die Dinge im Leben zu richten, die gut laufen. Wenn ich mir überlege, wofür ich dankbar bin, fällt mir tatsächlich total viel ein, so viel mehr, als ich im Alltag wahrnehmen würde. Diese Feststellung hebt automatisch die Stimmung und ich beginne den Tag mit einer viel positiveren Haltung. 

Mein anderes Notizbuch hat 365 Seiten und das Ziel ist es, jeden Tag etwas aufzuschreiben. Darin notiere ich mir Dinge aus Büchern, Social Media und Podcasts, die mich interessieren oder inspirieren. Ich habe dabei oft eine Klientin oder einen Klienten im Kopf, schreibe es mit und habe so ein Sammelsurium an schönen Dingen oder auch Ereignissen von meinem Tag. Letztendlich ist das also eine Art Gedankensammlung.

Schreibst Du in Dein 5-Minuten-Journal sowie in Dein 365-Tage-Notizbuch tatsächlich jeden Tag hinein?

Lena: Es ist zumindest mein Ziel (lacht). Ich habe auch schon ein bisschen geschummelt. Wenn ich einen Tag nicht geschafft habe, habe ich an einem anderen Tag einfach mehr geschrieben. Generell hilft es einem, an sich selbst dranzubleiben.

Du hast eingangs erwähnt, dass Du mehrere Notizbücher für einzelne Projekte oder Ausbildungen verwendest, abgesehen vom 5-Minuten-Journal und 365-Tage-Notizbuch. Was steht in Deinen Notizbüchern jeweils auf der ersten Seite?

Lena: Auf die erste Seite des 365-Tage-Notizbuches habe ich mir ein Jahres-Statement aufgeschrieben, was ich in diesem Jahr machen und erreichen will. Ich habe es so geschrieben, als ob es schon eingetreten wäre. 

Etwa, „ich bin gesund“, oder „ich fokussiere mich auf das, was mir in meinem Leben wichtig ist“, oder „ich erlaube mir die Dinge, die ich mir wünsche“. Das lese ich mir immer wieder durch, weil es mir hilft, den Fokus zu halten, wenn ich mich in den kleinen Dingen verliere.

Was steht in Deinen anderen Notizbüchern auf der ersten Seite?

Lena: Ich glaube, dort stehen nicht so spannende Sachen (lacht), denn meistens fange ich ein Notizbuch einfach aus dem Moment heraus an. In meinem Notizbuch für RTT habe ich zum Beispiel auf der ersten Seite die wichtigsten Grundsätze der Methode notiert. 

Ich habe auch ein kleines Dankbarkeitsheft, in dem auf der ersten Seite ein großer Sticker klebt, „Don’t quit your day dream.“ Immer wenn ich schöne Sticker, Postkarten oder Bilder von besonderen Momenten habe, klebe ich sie dort hinein (hält eine Notizbuchseite mit einem Foto in die Kamera). Hier habe ich zum Beispiel Gabby Bernstein getroffen.

Es ist immer wieder schön zu sehen, dass ich das wirklich gemacht und erlebt habe und sich an diese Momente erinnern zu können.

Du meintest vorher, dass Du in Deinem 365-Tage-Notizbuch ein Jahres-Statement auf der ersten Seite notiert hast, was Du Dir für das Jahr vornimmst. Welche großen Ziele hast Du in Deinem Leben zurückblickend schon erreicht?

Lena: Ich hatte immer schon das Ziel, als Coach mit Menschen im eins-zu-eins Setting zu arbeiten. Aber ich wusste nicht so ganz genau, wie ich dieses Ziel erreiche.

Nach meinem Diplom-Pädagogik-Studium habe ich dann in ganz verschiedenen Bereichen gearbeitet. Als ich RTT gefunden habe, hat sich der Kreis für mich geschlossen. Ich kann hier meine bisherigen Erfahrungen einfließen lassen und arbeite zielgerichtet mit meinen Klientinnen und Klienten. 

Dass ich das jetzt tatsächlich in dieser Form arbeite, ist ein großes erreichtes Ziel für mich.

Wenn Du dies rückblickend betrachtest, welche Deiner Charakterstärken haben Dir dabei geholfen, selbständig RTT anzubieten?

Lena: Ich bin grundsätzlich offen und immer interessiert daran, neue Dinge zu erleben und auszuprobieren. Wenn ich etwas gefunden habe, das mich begeistert, fällt es mir leicht, dranzubleiben. Und ich habe tolle Freundinnen, die mich sehr unterstützt haben (lacht).

Wie bist Du eigentlich zum RTT gekommen und was kann man sich darunter vorstellen?

Lena: Anfang 30 waren einige Dinge in meinem Leben anders als geplant verlaufen und ich bin erst einmal in einem ziemlichen Loch gelandet. Es fühlte sich wie eine Sinnkrise an, die mich dann aber veranlasst hat, mich auf die Suche zu begeben. Was will ich eigentlich wirklich im Leben?

Dabei bin ich auf spannende Themen und Leute gestoßen, unter anderem auch auf Gabby Bernstein. Ich war dann auf einem Workshop von ihr in Schweden und habe dort Linda kennengelernt. Ich glaube fest daran, dass man die für einen wichtigen Leute in seinem Leben immer zum genau richtigen Moment trifft. Und genauso war es mit Linda. 

Sie erzählte mir, dass sie mit einer innovativen neuen Methode namens RTT arbeitet und mein Interesse war geweckt. Ich habe daraufhin ein längeres Coaching-Programm bei ihr gemacht. RTT ist eine sehr lösungsorientierte Methode, die Hypnose mit Tools aus dem NLP (Anmerkung: Neurolinguistisches Programmieren) und verschiedenen therapeutischen Richtungen kombiniert.

Ich hatte schon vorher länger über eine Coaching-Ausbildung nachgedacht und da ich dann selbst eine so tiefgreifende Veränderung mit RTT erleben konnte, entschied ich mich dafür, genau diese Ausbildung in London zu absolvieren. So hat sich für mich ein guter Weg entwickelt.

Hast Du in der Vergangenheit ebenfalls ein 5-Minuten-Journal und 365-Tage-Notizbuch geführt oder hat sich das entwickelt?

Lena: Ich habe ein Notizbuch aus der Zeit mit Linda, in dem ich wirklich viel aufgeschrieben habe. Ich konnte dies auch dann für ein gemeinsames Buchprojekt (Spiritpreneur Success Stories for the Soul: Intuition and Entrepreneurship for Women) genau nachverfolgen, wie es damals lief und habe tatsächlich einen Ausschnitt aus dem Notizbuch in diesem Buch als Teil der Geschichte integriert. 

Ich habe dadurch gemerkt, dass es äußerst hilfreich ist, die Dinge aufzuschreiben, um sich genau daran erinnern zu können. Manche schreiben ganz regelmäßig Tagebuch, bei mir bewegt sich das eher in Wellen (lacht). Manchmal habe ich mehr Motivation, manchmal schreibe ich weniger.

Wie ist die Idee zu dem Buchprojekt entstanden?

Lena: Ich habe in einer Gruppe bei Natasha Bray einen Mastermind-Kurs absolviert. Natasha ist ein sehr erfolgreicher RTT-Coach und hat in diesem Kurs ihr Wissen weitergegeben. Helen, eine der Teilnehmerinnen kannte eine Verlegerin und hatte die Idee für ein Gruppenbuchprojekt. 

Beim Entstehungsprozess eines Buches dabei zu sein, war sehr spannend. Wir haben gemeinsam Ideen gesammelt, unsere Texte geschrieben und uns Feedback gegeben. Auf diese Weise haben wir uns im Prozess gegenseitig unterstützt. Es war schon auch ein bisschen herausfordernd, weil man ja doch recht viel von sich preisgibt.

Wir sind als Gruppe richtig zusammengewachsen, tauschen uns nach wie vor regelmäßig fachlich aus und unterstützen uns gegenseitig. Spannend ist dabei, dass wir uns alle noch nie persönlich getroffen haben. Zwei der Frauen sind in Australien, eine ist in Neuseeland, zwei in Amerika und die restlichen sind über Europa verteilt. Dafür ist Zoom total toll und diese Zusammenarbeit hat auf jeden Fall richtig viel Spaß gemacht.

Das heißt eure Gruppe ist sehr weltumspannend, da Ihr diverse Zeitzonen abdeckt?

Lena: Das war manchmal wirklich nicht so einfach (lacht). Manche sind Mamas, andere haben bereits ein größeres Business. Es war dann auch toll und überraschend, dass Marisa Peer das Vorwort geschrieben hat. Sie ist die Psychologin, die RTT entwickelt und uns ausgebildet hat.

Jetzt bist Du sehr im RTT angekommen. Welche nächsten großen Ziele möchtest Du erreichen?

Lena: Mein Ziel ist es, meine Erfahrungen und Fähigkeiten immer weiter auszubauen. Deswegen bilde ich mich laufend fort und lese viel. Ich möchte auch in naher Zukunft einen Online-Kurs anbieten, so dass ich mit Klientinnen und Klienten länger zusammenarbeiten kann und diese auch die gegenseitige Unterstützung einer Gruppe erleben können. 

Ich habe es selbst im Buchprojekt als sehr hilfreich und motivierend erlebt, wenn man gemeinsam in die gleiche Richtung arbeitet oder mit demselben Thema zu tun hat.

Schreibst Du Deine Notizbücher aus oder kommt es darauf an, zu welchem Thema oder Zweck Du sie nutzt?

Lena: Das ist tatsächlich unterschiedlich. In einem Notizbuch von einer Ausbildung ist ganz hinten noch ein bisschen Platz. Das schreibe ich nicht zu Ende, weil es wie ein Manual für mich fungiert. Andere, in denen ich für mich verschiedene Dinge festhalte, schreibe ich aus. Und dann ist ein neues dran. 

Nutzt Du auch die freien Seiten in Deinen Notizbüchern mit Puffer für nachträgliche Ergänzungen?

Lena: Ja, da einige meiner Notizbücher wie Themenbücher sind. Da kommt immer wieder jeweils etwas Neues hinzu, was ich super interessant finde. Man stößt ja ständig auf etwas Neues und findet Dinge, die das bekannte Wissen nochmals klarer machen, quasi ein hermeneutischer Zirkel (lacht).

Das ist eine schöne Anmerkung zum Schluss, dass in Deinen Themenbüchern immer etwas Neues hinzukommt, um Dinge klarer werden zu lassen. Vielen Dank, liebe Lena, für das Interview!

Lena Büchele ist Diplom-Pädagogin (univ.) und bietet als Hypno-Coach Rapid Transformational Therapy (RTT, UK) persönlich in München oder online international auf Englisch und Deutsch an. Sie findet immer etwas Neues zu Themen, die sie interessieren, und hält diese für sich und ihre Klientinnen und Klienten fest. Sie ist außerdem Co-Autorin von Spiritpreneur Success Stories for the Soul: Intuition and Entrepreneurship for Women (Tecassia Publishing).
www.lena-buechele.com

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